Gehaltsvorstellungen beim Vorstellungsgespräch richtig rüberbringen
Der Wert eines Menschen selbst ist unendlich und somit unbezahlbar. Ihr Wissen, Ihre Fähigkeiten und Ihre Qualifikationen haben jedoch durchaus einen Wert, der sich mit einer angemessenen Bezahlung bemessen lässt. Aus diesem Grund spielt es für Sie eine wichtige Rolle, sich nicht unter Ihrem Wert zu verkaufen und somit ganz genau zu wissen, worauf es bei dem „Money Talk“ beim Vorstellungsgespräch ankommt.
Die Tatsache, dass Ihr/e potenzielle/r Arbeitgeber/in Sie nach Ihren Gehaltsvorstellungen fragt, zeigt bereits, dass ein Interesse an Ihnen und Ihrer Arbeit besteht. Nutzen Sie das zu Ihrem Vorteil und verkaufen Sie sich dem Unternehmen für einen guten Wert, der Sie angemessen entlohnt und Sie nicht unter Ihrem Wert verkauft.
Wie es bei so vielen Dingen der Fall ist, ist bei dem Gespräch über Ihre Gehaltsvorstellung, Balance gefragt – seien Sie nicht zu bescheiden, zu derselben Zeit jedoch auch nicht größenwahnsinnig.
Was beeinflusst die Höhe meines Gehaltes?
Es ist immer gut, nach mehr zu streben und sich nach oben zu orientieren. Schließlich tragen Sie mit Ihren Fähigkeiten, Ihrer Erfahrung, Ihren Qualifikationen und Ihrer Arbeit zu dem Erfolg des Unternehmens bei – sofern Sie den Job erhalten.
Dennoch spielt es eine ebenso wichtige Rolle, realistisch zu sein und zu wissen, welche Entlohnung Sie für Ihre Arbeit verlangen können. Es gibt in diesem Zusammenhang verschiedene Faktoren, die Ihr Gehalt beeinflussen können. Zu diesen Faktoren gehören unter anderem die Folgenden:
- Der Marktwert, den Sie mit Ihrer Arbeit in Ihrem Beruf haben. Informieren Sie sich am besten darüber, was andere Arbeiter mit ihrer Erfahrung und in Ihrer Branche verdienen, sodass Sie sich an diesen Zahlen orientieren können.
- Sofern Sie über Fähigkeiten oder spezielle Qualifikationen verfügen, die das Unternehmen dringend sucht, können Sie sehr viel höher ansetzen, als dies der Fall ist, wenn Ihre Konkurrenz ähnliche Qualifikationen hat und Sie sich somit nicht sonderlich von ihr abheben. Zusatzqualifikationen, Fremdsprachenkenntnisse und auch Projekterfahrungen können – sofern Sie für die ausgeschriebene Stelle relevant sind – höhere Summen bezüglich der Gehaltsvorstellung rechtfertigen.
- Je nachdem, wie sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens gestaltet, kann es Ihnen Gehälter in gewissen Höhen bezahlen.
Ehrlichkeit währt am längsten
Oft fragen potenzielle Arbeitgeber/innen nach dem Gehalt, das Sie in Ihrem vorherigen Unternehmen erhalten haben. Bezüglich der Antwort auf diese Frage spielt es für Sie eine wichtige Rolle, die Wahrheit zu sagen. Denn Ehrlichkeit währt bekanntlich am längsten.
Sagen Sie die Wahrheit bezüglich Ihres bisherigen Gehaltes, scheuen Sie sich zu derselben Zeit aber nicht davor, einen realistischen Einkommensanstieg anzustreben und somit zu kommunizieren. Natürlich können Sie Ihren Wunsch nach einem höheren Gehalt begründen, allerdings stellt das kein Muss dar.
Fragen Sie in diesem Zusammenhang auch nach alternativen Gehaltsbestandteilen, zu welchen unter anderem folgende Aspekte zählen können:
- Kindergartenzuschuss
- Jobticket
- Unfallversicherung
Wann und wie? – So sprechen Sie über das Gehalt und Ihre Vorstellungen
Geld ist ein fester Bestandteil der Arbeitswelt und des täglichen Lebens. Es ist also vollkommen normal, sich über das Geld zu unterhalten und somit über das Gehalt zu sprechen, das Sie sich von Ihrem neuen Job erhoffen und erwarten.
Aber, wann ist der richtige Zeitpunkt, um über das Gehalt zu sprechen und wie reden Sie über das Geld?
Timing ist alles!
Das richtige Timing zu wählen, spielt eine wichtige Rolle. Denn:
- reden Sie zu früh über das Gehalt und Ihre Vorstellungen, könnte das den Eindruck erwecken, dass Sie nur an das Geld denken.
- warten Sie zu lange, um das Thema aufzubringen, könnte das den Eindruck erwecken, Sie seien unsicher.
Sollte Ihr/e Interviewer/in nicht von alleine das Thema ansprechen, können Sie das Thema ansprechen, sofern Sie sich sicher sind, dass das Unternehmen Interesse an Ihnen und Ihren Fähigkeiten hat.
Der Ton macht die Musik!
Wenngleich es Ihr unbestrittenes Recht ist, eine angemessene Vergütung für Ihre Arbeit und Qualifikationen zu verlangen, ist es immer wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass der Ton die Musik macht. Wie sprechen Sie also am besten über Ihre Gehaltsvorstellungen?
- Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus. Fragen Sie lieber danach, wie das Unternehmen die Wochenarbeitszeit und die Überstunden regelt. Damit leiten Sie sanft das Gespräch über das Gehalt und Ihre Vorstellungen ein.
- Legen Sie sich nicht auf ein Gehalt fest, sondern geben Sie eine Spanne an, die Sie sich für Ihr Gehalt vorstellen können. Damit zeigen Sie Flexibilität und den Willen, auch auf das Unternehmen zuzugehen.
Zu guter Letzt ist es wichtig, dass Sie – wie erwähnt – Ihren Wert kennen und sich nicht unter ihm verkaufen. Trotzdem spielt es natürlich eine wichtige Rolle, flexibel zu sein und auch alternative Gehaltsbestandteile nicht zu unterschätzen und mit in Erwägung zu ziehen.