Theaterpädagoge/in: Der Kreative unter den sozialen Berufen
Wenn Sie kreativ sind und diese Kreativität gerne mit in Ihren Beruf einfließen lassen wollen, ist der Beruf „Theaterpädag/in“ vermutlich genau der Richtige für Sie. Denn im Grunde genommen handelt es sich bei diesem Beruf um nichts anderes als um eine gekonnte, spaßige, kreative und hilfreiche Kombination aus sozialer Arbeit und Theater. Das heißt, dass Sie etwas Gutes tun und Menschen helfen, während Sie in Ihrer kreativen Ader vollkommen aufgehen können.
Mit Spaß lernt es sich nicht nur besser, sondern mit Spaß lehrt es sich auch besser! – Das zeigt der Beruf „Theaterpädagog/in“.
Was macht ein/e Theaterpädagog/in?
Eine Kombination aus sozialer Arbeit und Theater – das klingt sehr interessant und spannend. Doch, was macht man als Theaterpädagog/in nun ganz genau? Im Grunde genommen entscheiden Sie sich als Theaterpädagog/in dafür, in den Kontakt mit Menschen jeden Alters zu kommen. Schließlich spricht Kunst alle Mitglieder der Gesellschaft an und das Theater bringt den Vorteil mit sich, sehr umfangreich und vielfältig zu sein, dass es mit bestimmten Bereichen, Thematiken und Aufführungen, gezielt einzelne Altersgruppen anspricht.
Dabei gehört es unter anderem zu Ihren Aufgaben:
- neue Theaterstücke mit Ihrer Gruppe einzuüben.
- mit Ihren pädagogischen Kenntnissen, besser auf die Teilnehmer/innen einzugehen.
- das Selbstbewusstsein der Teilnehmer/innen zu stärken.
- Teilnehmer/innen dabei zu helfen, ihre persönlichen und sozialen Konflikte zu lösen.
- Unterricht im Schauspiel, Gesang und Tanz zu geben.
- Theatergruppen zu leiten und Workshops zu organisieren.
- als Vermittler/in zwischen Publikum und Theater zu dienen (sprich: das Publikum auf die Vorstellung vorbereiten)
- Proben und Aufführungen mit der Gruppe zu besuchen und anschließend darüber zu diskutieren.
- Lehrer/innen bezüglich der Auswahl der Stücke für die Schultheatergruppe zu beraten.
- individuelle Fähigkeiten zu fördern.
- bei der Rehabilitation oder der Prävention zu unterstützen.
Aus diesem Grund finden Sie als Theaterpädagog/in auch nicht nur im Theater Ihren Einsatz, sondern Sie können sich auf dem Stellenmarkt unter anderem auf Jobs in Schulen oder auch in Unternehmen bewerben.
In diesem Zusammenhang kommen Sie, wie schon gesagt, in den Kontakt mit unterschiedlichsten Menschen. Dazu gehören unter anderem auch Senioren, Jugendliche oder Suchtkranke, deren Therapiebestandteil das Theater ist.
Wie Sie sehen, bringt der Beruf als Theaterpädagog/in viele unterschiedliche Aufgaben mit sich, sodass es eine wichtige Rolle spielt, bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, um in diesem Beruf aufgehen zu können und folglich auch Spaß an ihm zu haben.
Diese Voraussetzungen sollten Sie als Theaterpädagog/in mitbringen
Wenn Sie sich für den Beruf Theaterpädagog/in interessieren, sollten Sie im Voraus für sich selbst klären, inwiefern Sie bestimmten Voraussetzungen entsprechen, die Sie für diese anspruchsvolle, gleichzeitig aber auch erfüllende und wichtige Arbeit mitbringen sollten. Zu den Voraussetzungen gehören unter anderem die Folgenden:
- Kommunikationsstärke
- Einfühlungsvermögen
- Offenheit
- Flexibilität
- Selbstsicherheit
- Durchsetzungsvermögen
- Zielstrebigkeit
Schließlich kommen Sie als Theaterpädagog/in in den Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen, auf die Sie sich immer wieder neu einstellen müssen und, auf die Sie stets offen und selbstsicher zugehen können sollten.
So läuft die Ausbildung ab
Wie würde Faust doch so schön sagen? – Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust!
Bezüglich der Ausbildung zum/zur Theaterpädagog/in handelt es sich zwar nicht um zwei Seelen, dafür aber um zwei verschiede Möglichkeiten, um sich den Wunsch als Theaterpädagog/in arbeiten zu können, zu erfüllen:
- Sie können Theaterpädagogik als grundständiges Erststudium studieren und so nach sechs Studiensemestern den Bachelor of Arts in der Tasche haben.
- Sie haben die Möglichkeit als bereits ausgebildete/r Sozialpädagog/in ein weiterführendes Studium zu machen (Masterstudium zum/zur Theaterpädagog/in), sodass Sie sich nach vier Semestern weitergebildet haben und sich nun auch als Theaterpädagog/in bezeichnen dürfen.
Unter anderem dürfen Sie sich während Ihres Studiums auf die folgenden Inhalte freuen:
- Schauspielunterricht
- Erlernen gestalterischer Grundfähigkeiten
- Beherrschen des Körpers, der Mimik und der Gestik
- Sprechunterricht und möglicherweise auch Gesangsunterricht
- Erlernen unterschiedlicher Kampfkunstsarten
- Tanz und Akrobatik
- Erwerben theaterpädagogischer Praxis
- Analysieren von Rollen
- Spieltechnik und Spielmethoden
Die Wahl des Schwerpunktes
In der zweiten Hälfte Ihres Studiums ist es wichtig, dass Sie sich für Ihren persönlichen Schwerpunkt entscheiden. Das bedeutet, dass Sie sich überlegen, in welchem Bereich Sie tätig werden wollen. Unter anderem können Sie zwischen den folgenden Schwerpunkten wählen:
- Schulen
- Freizeitzentren
- Jugendeinrichtungen
- Senioreneinrichtungen
In diesen Einrichtungen können Sie nach Ihrer Ausbildung tätig werden
Wenn Sie sich nun als Theaterpädagog/in bezeichnen dürfen, haben Sie nicht nur den einen Einsatzbereich, in dem Sie tätig werden können. Vielmehr dürfen Sie zwischen vielen unterschiedlichen Bereichen wählen und genießen somit den Luxus, zwischen verschiedenen Jobangeboten wählen und sich auf dem Stellenmarkt auch verschiedene Anzeigen bewerben zu können.
Mögliche Einsatzbereiche für Sie als Theaterpädagog/in können mitunter die Folgenden sein:
- Coach in Unternehmen – Workshopgestaltung mit Mitarbeitern des Unternehmens
- Kirchen, Bildungsinstitutionen, sowie Jugend- und Bürgerzentren – Einstudieren von Theaterstücken.
- Im Theater – Einstudieren eines Stückes oder Beobachten der Zuschauer, um die Reaktionen auf das Stück einschätzen und ggf. Vorschläge für Änderungen machen zu können.
- Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Akademien – Weitergeben Ihres Wissens und Hilfe bei der Vor- und Nachbereitung von Theaterstücken.
Sie können aber auch in Justizvollzugsanstalten, in Resozialisationseinrichtungen, sowie in Vorsorge- und Rehabilitationskliniken tätig werden und in diesen Bereichen Ihr pädagogisches Wissen und Ihre kreative Ader mit in die Therapie der Menschen einfließen lassen.