Hebamme: Das Wunder des Lebens hautnah miterleben – Schwangerschaft, Geburt und Nachsorge

Das Wunder des Lebens ist immer wieder faszinierend. Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist das immer wieder ein unvergesslicher Moment – wenn Sie diesen Moment miterleben und die Frauen sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt begleiten wollen, ist der Beruf der Hebamme genau der richtige Beruf für Sie.

Denn als Hebamme betreuen Sie werdende Mütter während der Schwangerschaft und führen in diesem Rahmen Vorsorgeuntersuchungen durch. Sie sind Hauptansprechpartner/in und spielen somit eine fundamentale Rolle in der Schwangerschaft der Frauen.

Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in diesem Artikel nun ausschließlich die Berufsbezeichnung „Hebamme“ lesen werden. Die meisten Menschen verbinden mit dem Begriff weibliche Hebammen. In der Tat, arbeiten von den geschätzten 26.000 Hebammen in Deutschland lediglich ca. 22 Männer in diesem Berufsfeld. Einst hießen die männlichen Hebammen „Entbindungspfleger“, doch dieser Begriff wurde abgeschafft, sodass nun alle, die diesen Beruf ausüben, als Hebamme bezeichnet werden – unabhängig vom Geschlecht.

Das erwartet Sie als Hebamme im Berufsalltag

Der Alltag als Hebamme ist sehr aufregend und spannend, da jeder Mensch anders ist und auch jede Frau, die Sie betreuen, die Schwangerschaft anders erlebt. Grundsätzlich kommen als Hebamme jedoch die folgenden Arbeiten auf Sie zu:

  • Durchführen von Geburtsvorbereitungskursen
  • Informationen über Säuglingspflege
  • Selbstständiges Durchführen der Entbindung, sofern keine Komplikationen entstehen sollten, die einen Arzt verlangen würden
  • Versorgen von Mutter und Kind nach der Geburt
  • Dokumentation der Geburt
  • Durchführen der standesamtlichen Meldung der Geburt
  • Betreuung der Mutter in den ersten 10 Tagen nach der Geburt (unter Umständen auch länger) – Sie wiegen das Baby, untersuchen es auf mögliche Neugeborenengelbsucht und stellen sicher, dass es Mutter und Kind gut geht.

Diese Voraussetzungen sollten Sie für die Ausbildung zur Hebamme mitbringen

Wenn Sie sich für die Ausbildung zur Hebamme interessieren, spielt es für Sie in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, über ein paar Fähigkeiten zu verfügen. Denn nur, wenn Sie diese Voraussetzungen erfüllen, werden Sie sich in Ihrem Beruf wohlfühlen und den schwangeren Frauen somit ein/e gute/r Ansprechpartner/in sein.

Zu den Voraussetzungen, die Sie erfüllen sollten, gehören dabei unter anderem die Folgenden:

  • Großes Hygienebewusstsein
  • Schnelle Reaktionsfähigkeit
  • Flexibilität
  • Empathie
  • Positive Ausstrahlung
  • Offenheit
  • Selbstsicherheit
  • Geduld

Sofern Sie diese Voraussetzungen erfüllen, können Sie den Schritt der Ausbildung als Hebamme wagen.

Die Ausbildung zur Hebamme

Während Sie früher eine Ausbildung zur Hebamme machen durften, geht das heute nicht mehr. Seit Januar 2020 ist es nur noch möglich, diesen Beruf in dem Rahmen eines dualen Studiums zu erlernen.

Bei dem dualen Studium kommen Sie im Hörsaal in den Kontakt mit dem wichtigen theoretischen Wissen, während Sie in dem praktischen Teil des Studiums in einer Einrichtung arbeiten und dort bereits die ersten Erfahrungen als werdende Hebamme machen.

Unter anderem kommen Sie während des dualen Studiums in den Kontakt mit Inhalten aus den folgenden Bereichen:

  • Ethik und Religion
  • Gesundheitswesen- und politik
  • Erwachsenenpädagogik
  • BWL-Fächer (ausgewählte)

Das duale Studium schließen Sie dann mit einem Bachelor of Science in Midwifery (Hebammenkunde) ab.

Weitere Ausbildungen

Als ausgebildete Hebamme haben Sie dann auch die Möglichkeit, weitere Ausbildungen zu machen und den schwangeren Frauen bzw. den frischgebackenen Müttern weitere Dienstleistungen anbieten zu können. Unter anderem können Sie:

Da all diese Dinge von vielen Frauen sehr gefragt sind, bietet es sich für Sie an, ein paar weitere Zusatzausbildungen zu machen und somit umfangreiche Leistungen anbieten zu können.

So kann Ihr Alltag als praktizierende Hebamme aussehen

Nach Ihrem dualen Studium haben Sie die Möglichkeit als angestellte Hebamme oder als freiberufliche Hebamme zu arbeiten.

Wenn Sie sich dazu entscheiden, sich anstellen zu lassen, arbeiten Sie in der Regel in:

  • Krankenhäusern
  • der Praxis eines Frauenarztes/einer Frauenärztin
  • Gemeinschaftspraxen gemeinsam mit anderen Hebammen

Dort arbeiten Sie oft im Kreissaal, leisten Geburtshilfe und führen die erste Untersuchung nach der Geburt durch. Das heißt, dass Sie das Gewicht und die Größe des Babys bestimmen und einschätzen, ob es Auffälligkeiten gibt.

Als freiberufliche Hebamme sind Sie hingegen viel unterwegs, machen Hausbesuche und machen, im Grunde genommen das, was Sie auch als angestellte Hebamme machen würden – nur eben selbstständig und ohne Angestelltenverhältnis. Sie haben aber auch die Möglichkeit, gemeinsam mit:

  • Geburtskliniken
  • Geburtshäusern
  • Hebammenpraxen

zusammenzuarbeiten, um nicht komplett selbstständig sein zu müssen. Der Vorteil besteht dabei darin, dass Sie auf ein Netzwerk setzen und sich auf dieses verlassen können.