Menschen in sozialen Berufen: Hohe Verantwortung und Engagement auf Kosten der Gesundheit

Menschen, die in sozialen Berufen tĂ€tig sind, zeichnen sich oft durch ein hohes Verantwortungsbewusstsein und großes persönliches Engagement aus. Viele entscheiden sich unbewusst fĂŒr einen sozialen Beruf, weil sie dort ihr BedĂŒrfnis nach „Gebrauchtwerden“ und ihre ĂŒberdurchschnittliche Hilfsbereitschaft ausleben können. Dieses starke Engagement kann jedoch dazu fĂŒhren, dass sie sich selbst vernachlĂ€ssigen und ausbrennen. ZusĂ€tzlich treffen solche Menschen im sozialen Bereich hĂ€ufig auf Arbeitsbedingungen, die den hohen Anforderungen nicht gerecht werden. So können SelbstĂŒberforderung, emotionale Belastungen und Resignation zu typischen psychosomatischen und psychischen Erkrankungen in sozialen Berufen fĂŒhren.

HĂ€ufige Erkrankungen in sozialen Berufen

Menschen, die in sozialen Berufen tÀtig sind, neigen besonders oft zu folgenden Krankheitsbildern:

  • MuskulĂ€re Beschwerden (RĂŒckenschmerzen, Verspannungen)
  • Kopfschmerzen, Herz-Kreislaufbeschwerden, Magen-Darm-Probleme
  • Konzentrations- und Schlafstörungen
  • AbhĂ€ngigkeiten und Suchtverhalten (Alkohol und Medikamente zur StressbewĂ€ltigung)
  • Erschöpfungs- und Burnout-ZustĂ€nde

 

Vorbeugung ist die beste Medizin

Wie kann man diesen Erkrankungen vorbeugen? Mehrere Faktoren spielen eine Rolle: die eigene Persönlichkeit und Resilienz, UnterstĂŒtzung durch das Team, die Möglichkeiten des Arbeitgebers sowie die Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes.

Selbstreflexion im sozialen Bereich

Besonders im sozialen Bereich ist es wichtig, die eigene Rolle regelmĂ€ĂŸig zu reflektieren:

  • Inwieweit trage ich selbst zu meiner Situation bei? Achte ich auf meine eigenen BedĂŒrfnisse oder nur auf die der anderen?
  • Welche GlaubenssĂ€tze habe ich verinnerlicht? Kann ich mir selbst etwas Gutes gönnen wie eine Pause oder ein „Nein“ zu einer weiteren Überstunde?
  • Sorge ich gut fĂŒr mich selbst, indem ich mir regelmĂ€ĂŸige Entspannung wie Massagen oder Zeit fĂŒr Sport gönne?
  • Weiß ich ĂŒberhaupt, was mir gut tut?

 

Wenn man sich selbst nichts Gutes tun kann, verliert man schnell die Energie, um sich um andere zu kĂŒmmern. Es ist auch wichtig, die bestehenden Bedingungen zu akzeptieren und zu lernen, damit umzugehen. Eine wesentliche Frage könnte sein: Kann ich mit den Bedingungen leben oder belasten sie mich so sehr, dass ich es nicht lange aushalten werde? Dann muss man sich selbst schĂŒtzen und die notwendigen Konsequenzen ziehen. Um gut fĂŒr sich selbst zu sorgen, benötigt man eventuell zu Beginn UnterstĂŒtzung, beispielsweise durch Coaching. Erlernte Verhaltensweisen lassen sich Ă€ndern, auch wenn es nicht einfach ist.

Kollegiale Beratung als SchlĂŒssel

In einem Team bieten sich regelmĂ€ĂŸige kollegiale Fallbesprechungen und Supervision an. Auch Einzelsupervision oder GesprĂ€che mit einer Fachberatung können hilfreich sein. Diese Möglichkeiten mĂŒssen vielleicht aktiv gesucht werden, doch sie bieten oft Erleichterung und nĂŒtzliche Tipps im Umgang mit Schwierigkeiten. In einem Team sollte man auch darauf vertrauen können, Aufgaben abzugeben, wenn man sie nicht bewĂ€ltigen kann oder persönlich zu sehr betroffen ist.

Arbeitsbedingungen: Ein wachsendes Problem

Ein deutlich erkennbarer FachkrĂ€ftemangel im sozialen Bereich fĂŒhrt dazu, dass bestehende FachkrĂ€fte oft Mehrarbeit leisten mĂŒssen, um den Personalnotstand auszugleichen. Dies fĂŒhrt zwangsweise zu einer ArbeitsĂŒberlastung. Diejenigen, die den Notstand zunĂ€chst ĂŒberbrĂŒckt haben, werden anfĂ€lliger fĂŒr Krankheiten und fallen ebenfalls aus. Es entsteht eine kaum zu durchbrechende Spirale von Ursache und Wirkung.

Die Rolle des Arbeitgebers

Im Rahmen des Arbeitsschutzgesetzes hat der Arbeitgeber – in der Kita also der TrĂ€ger – eine FĂŒrsorgepflicht gegenĂŒber seinen Angestellten. Diese Pflicht sollte genutzt werden, um bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Ein attraktiver Arbeitsplatz fĂŒr neue Mitarbeiter entsteht in einem angenehmen Betriebsklima. Schon ein schön gestalteter Pausen- oder Besprechungsraum kann viel bewirken, indem er zum Verweilen, Abschalten und zum Austausch mit Kollegen einlĂ€dt. Ein Mitspracherecht in den ArbeitsablĂ€ufen und regelmĂ€ĂŸiger Kontakt mit dem Arbeitgeber fördern das GefĂŒhl, etwas bewirken zu können und sorgen fĂŒr Zufriedenheit. Ein Arbeitgeber, der dies ermöglicht, trĂ€gt erheblich zur Gesundheit seiner Angestellten bei.

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